Pool heizen - so holt ihr das meiste raus!
Einen Pool zu heizen, ist ohne Hintergrundwissen ziemlich schwer. Dank unseres Ratgebers könnt ihr gezielt und vor allem kosteneffizient euer Poolwasser erwärmen.
Pool heizen: Die Grundlagen
Generell gilt, dass sich das Poolwasser der Umgebungstemperatur angleicht. Je größer die Temperaturdifferenz, umso schneller und leichter geht das. Kaltes Wasser ist bei warmer Umgebungstemperatur sehr leicht zu erwärmen und sehr warmes Poolwasser bei kalter Umgebung nur sehr schwer. So sind die ersten Grad Celsius Zugewinn im Regelfall eher einfach. Bei gleichbleibenden Bedingungen wird es aber immer schwerer, die Wassertemperatur zu erhöhen. Der Grund liegt darin, dass sich Wärme in die Umgebung verflüchtigt. Beim Heizen eines Pools geht es nicht nur darum, Energie für den Heizvorgang bereitzustellen, sondern auch Wärmeverluste zu vermeiden. Werden beide Methoden kombiniert, so ist dies die Grundvoraussetzung für gute Ergebnisse.
Warmes Wasser braucht viel Energie!
Oftmals wird leider unterschätzt, wie viel Energie Wasser aufnehmen und speichern kann. Oder andersherum: Wasser ist sehr schwer zu erhitzen. Ein kleiner Vergleich zeigt die Relationen: Bei einem durchschnittlichen Wasserkocher treffen auf einen Liter Wasser ca. 1.000 Watt. Bei einem guten Pool Setup kommt auf einen Liter Wasser ca. 0,4 bis 2,5 Watt an externer Poolheizungsleistung! Viele Poolneulinge fahren aber leider nur mit 0,05 oder 0,1 Watt pro Liter – bei zumeist hoher Wärmeentweichung – und wundern sich über ausbleibende Ergebnisse.
Pool heizen: Die Sonne macht mit – und wie!
In mittleren Breiten wie in Deutschland schafft die Sonne an guten Tagen zwischen 1.100 bis 1.200 Watt je Quadratmeter. Selbst wenn wir aufgrund von Lichtreflexionen 20 – 30 % abziehen, bleiben an guten Tagen 770 – 960 Watt je Quadratmeter übrig. An sonnigen Tagen im Hochsommer wird die Sonne euren Pool vermutlich mehr heizen als eure normale Poolheizung. Und zwar erheblich mehr. Beispiel: Bei einem 450 cm Stahlwand Pool haben wir ca. 16 m² Oberfläche. Zu guten Zeitpunkten speist die Sonne 12,3 – 15,3 kW (Reflexionsverluste bereits abgezogen) direkt in euren Pool ein. Nur mit stärksten Wärmepumpen oder extrem großen Solaranlagen könnt ihr diesen Wert in der Praxis überbieten!
Sonneneinstrahlung ist das Grundgerüst für unsere Planung
Wenig überraschend: Zu guten Zeitpunkten kommen Pools ohne externe Heizung oder Dämmung auf 28 – 29°C. Allerdings sind dies erwartungsgemäß nur wenige Tage im Jahr. Eben weil die Sonne zumeist nicht absolut steil steht, sondern je nach Monat eher niedrig. Auch sinkt die Zahl der Sonnenstunden, je weiter man sich vom Juni entfernt. Egal ob nach hinten oder vorne. Rechnen wir den Faktor Wolken ein, dann ist klar, dass die von der Sonne ankommende Energiemenge mächtig schwankt. Unser Ziel besteht darin, insbesondere die Schwankungen nach unten zu minimieren oder gar auszugleichen, indem wir Energie zuführen und/oder Wärmeverluste durch Abstrahlung begrenzen.
Pool heizen: Die ersten Schritte
Der günstigste Schritt beim Beheizen eines Pools ist es, eine Solarplane zu verwenden. Nicht nur leitet diese die Sonnenenergie effizient an das Poolwasser – sie dämmt zusätzlich! Eingespeiste Energie entweicht mit einer Solarfolie viel langsamer. Vor allem Wärmeverluste über Nacht werden so stark reduziert. Folge: Es verbleibt mehr Energie im Pool. Und das heißt nichts anderes, als dass das Poolwasser wärmer ist. Ihr könnt unter realen Bedingungen – auf einem Breitengrad wie Frankfurt oder Berlin – einen relativen Vorteil von 2 – 3°C erwarten. Unter seltenen Bedingungen ist mehr drin, aber uns interessiert hier der Normalfall. Ein relativer Vorteil heißt, wie das Wasser steht im Vergleich zu einem Pool ohne Solarplane. Gerade bei starken Kälteeinbrüchen kann hier ein Missverständnis entstehen: Sehr wohl kann ein kühleres Poolwasser ein Erfolg sein, wenn es ohne Solarfolie noch einmal deutlich kühler wäre. Da eine Solarplane in der Anschaffung nicht allzu teuer ist und es keine Unterhaltskosten gibt, empfehlen wir die Verwendung solch eines Produktes als ersten Schritt! Wenn ihr mehr zu Solarplanen wissen wollt: Unsere Kollegen von Poolpanda haben hier einen umfangreichen Ratgeber zum Thema Pool Solarplanen.
Poolheizungen: Eine Übersicht
Jetzt, wo wir voraussetzen können, dass etwaig zusätzlich eingespeiste Energie dank der Nutzung einer Solarplane nicht allzu schnell wieder abstrahlt, können wir uns nun klassische Poolheizungen ansehen: Für den Alltag bei Aufstellbecken relevant sind Solarheizungen und elektrische Heizungen, die sich wiederum in mehrere Untergattungen splitten.
a) Pool heizen mit Solarkollektoren
Beliebt sind Solarkollektoren, da sie keine Unterhaltskosten verursachen und durchaus erhebliche Mengen an Wärme in den Pool einspeisen können. Die Betonung liegt hier auf können. Gerade Poolneulinge dimensionieren Solarsysteme oft zu klein. Auch wenn einige unserer Produkte mit intelligenten Konstruktionen einige Prozente rausholen. Im Zweifelsfall gilt immer: Fläche kann nur durch noch mehr Fläche ersetzt werden. So sollten die flächenmäßig eher kleinen – wenn auch effizienten – Speedsolar Sonnenkollektoren nur bei höchster Platznot eingesetzt werden. Sobald halbwegs Fläche zur Verfügung steht, ist der Steinbach Sonnenkollektor Exklusiv immer dem Speedsolar Modell vorzuziehen. Warum? Weil der Exklusiv-Kollektor für einen Mehrpreis von 15 % sage und schreibe 130 % mehr Fläche (!!!) bietet. Da der Exklusiv-Kollektor auch angewinkelt ist, bietet er auch dieselbe Effizienz wie der Speedsolar.
Solarmatten für massig Kollektorfläche
Und wenn bei euch Platz kaum oder gar kein Thema ist? Dann sind Solarmatten die erste Wahl. Warum? Weil ihr fürs Geld enorm viel Kollektorfläche bekommt. Die Speedsolar 0,7 x 6,0 m Solarmatte hat fast die sechsfache Grundfläche wie der Solarkollektor Exklusiv. Und ist dabei in einer ähnlichen Preisregion! Sofern ihr diese Solarmatte nicht anwinkelt, verliert ihr zwar etwas an Effizienz, aber der Vorteil ist selbst dann noch gewaltig! Allgemein sollten gute Solarkollektoren-Setups mindestens 25 % der Fläche des zu beheizenden Pools ausmachen. Diese Mindestempfehlung ist nur mit Solarmatten günstig zu erreichen. Und: Nichts spricht dagegen, 35, 50 oder gar 100 % an Kollektorfläche zu installieren. Einen Pool zu heizen ist eine extrem aufwändige Sache und zu viel Aufwand gibt es in den meisten Fällen nicht.
b) Pool heizen mit Tauchsiederheizungen
Solche Heizungen sind in der Anschaffung eher günstig und in der Technik ziemlich einfach gestrickt: Strom wird direkt in Wärme umgewandelt und dem Wasser zugeführt. Wir bieten das entsprechende Modell mit 3kW von Intex an. Tauchsiederheizungen sind für gezielte und kurzfristige Einsätze bei Pools bis maximal 15 m³ Volumen einsetzbar. Bei dauerhaftem Einsatz sind die Unterhaltskosten enorm. Wir würden sie nur dann einsetzen, wenn im Vorhinein feststeht, dass sie nur selten zum Einsatz kommt.
c) Wetterunabhängig und effizient: Wärmepumpen
Mit unseren Wärmepumpen könnt ihr eure Badesaison verlängern und die Temperatur des Poolwassers deutlich steigern. Diese Geräte arbeiten umgekehrt wie ein Kühlschrank und sind zum Beheizen des Pools ideal: Je nach Umgebungsbedingungen und Modell werden aus einem Watt Stromleistung bis zu 6 Watt Wärmeenergie erzeugt. Wärmepumpen trumpfen vor allem dann auf, wenn die Sonne nur wenig Energie liefert. Will man in solchen Phasen dennoch einen warmen Pool haben, ohne dass die Unterhaltskosten völlig ausufern, dann ergibt der Einsatz unserer Wärmepumpen Sinn. Die Wärmepumpe Mini eignet sich für kleinere Pools. Wobei "klein" relativ ist. Reicht es euch aus, im Sommer Temperaturschwankungen auszugleichen? Wollt ihr die Saison nicht verlängern? Dann ist der Einsatz bis 20 m³ möglich. Vergleichsweise schnelle Ergebnisse und merkliche Saisonverlängerungen sind bis 12 m³ machbar. Für größere Pools empfehlen wir die Steinbach Waterpower Wärmepumpen zum Beheizen des Pools. Das größte Modell leistet bis zu 8.500 Watt an Heizleistung – bei nur 1.450 Watt Stromaufnahme. Damit könnt ihr auch größere Frame Pools bequem heizen.
Pool heizen: Tipps und Tricks
- Mit Poolmatten könnt ihr euren Pool von der Bodenkälte entkoppeln. Je dicker die Poolmatten und je höher die Temperaturdifferenz zwischen Boden und Poolwasser, desto größer der Vorteil.
- Lasst eure Wärmepumpe vor allem tagsüber laufen. Je wärmer die Umgebungsluft, desto effizienter arbeiten Wärmepumpen. Bei 26 °C Lufttemperatur habt ihr im Regelfall die maximale Effizienz.
- Nicht nur Solarfolien können Wärmeverluste begrenzen, sondern auch Cabrio Domes
- Die Sonne ist ein erheblicher Faktor. Stellt sicher, dass der Pool dort aufgestellt wird, wo er möglichst wenig Schatten abbekommt.
- Ihr plant einen Pool zum Eingraben? Isoliert ihn zu allen Seiten hin. Der Effekt ist erheblich.
- Ihr könnt eine Solarfolie, Poolmatten und ggf. gar einen Dome miteinander kombinieren.
Pool heizen: Weitere hilfreiche Ratschläge und Video-Tutorials rund um das Thema Pool findet ihr bei unseren netten Kollegen, den Pool Experten von Poolpanda
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