Kartuschenfilteranlagen für Pools

Was macht die Kartuschenfilteranlage aus?

Mithilfe einer Filterkartusche im Inneren der Pumpe wird das Poolwasser gefiltert und wieder in den Pool geleitet. Die Filterkartusche besteht aus feinporigem Papier. Die sehr kleinen Öffnungen filtern sowohl grobe als auch feine Partikel aus dem Wasser, wobei die Filtergenauigkeit exakter ist als bei einer Filterung mit Sand.

Funktionsweise der Kartuschenfilteranlage

Kartuschenfilteranlagen sind nicht nur in der Anschaffung recht günstig, sondern auch im Unterhalt. Das Wasser muss hierbei nur durch Papier gepresst werden - der Widerstand bei einer Filterkartusche ist also sehr gering. Eine Kartuschenfilteranlage ist nicht selbstsaugend. Das Wasser muss also von selbst in die Pumpe hineinlaufen. Eine Installation oberhalb des Pools ist somit nicht möglich. Eine Rückspülung ist, anders als bei Sandfilteranlagen, nicht möglich. Um die Leistung konstant zu halten, muss der Papierfilter nach einiger Zeit händisch ausgebaut und gewaschen werden, um den Filter von Schmutzpartikeln zu befreien. Das kann beispielsweise mit einem Gartenschlauch durchgeführt werden. Ja nach individuellen Gegebenheiten vor Ort und einer erhöhten Belastung durch Staub, Pollen oder einem Dauerbadebetrieb, kann die Filterkartusche 1-4 mal ausgewaschen werden. Im Durchschnitt solltest du mit circa 6 Papierkartuschen pro Saison auskommen. Bitte verwende bei Kartuschenfilteranlagen keine Flockungsmittel. Sie würden die Filterkartusche verstopfen, die Folge wäre, dass die Kartusche nicht mehr richtig filtern kann. Einige Hersteller geben jedoch Trübungsmittel für ihre Kartuschenfilteranlage frei. Du kannst prüfen, ob das bei deiner Kartuschenfilteranlage der Fall ist.

Welche Pumpe passt zu deinem Pool?

Die Kartuschenfilteranlage wird häufig von Herstellern als zusätzliches Poolequipment in verschiedenen Poolsets integriert. Leider führt das häufig zu Unmut bei den Nutzern, denn die Pumpe ist bedauerlicherweise oft unterdimensioniert. Solltest du das Gefühl haben, dass die Pumpe an deinem Pool nicht richtig funktioniert oder das Wasser kaum umgewälzt wird, dann könnte es daran liegen, dass die Kartuschenfilterpumpe mit den Wassermassen deines Pools schlicht überfordert ist. Es ist also kein grundlegendes Problem der Kartuschenfilteranlage, sondern ein Problem der Konfektionierung. Bei einem kleineren Pool mit weniger Wasservolumen würde die gleiche Pumpe ihren Job sicherlich einwandfrei erledigen können. Auf die Konfiguration und eine korrekte Dimensionierung kommt es also an.

Nettoleistung im Verhältnis 4:1 zum Poolvolumen

Um die passende Kartuschenfilteranlage zu deinem Pool zu finden, kannst du dich an der Nettoleistung im Verhältnis zum Wasservolumen orientieren. Klären wir hierzu erst einmal, was wir unter Nettoleistung verstehen. Vom Hersteller, beispielsweise Intex, erhalten wir die Leistung einer Kartuschenfilteranlage als Bruttoleistung mitgeteilt. Relevante Faktoren wie Filterkartusche oder Höhendifferenz werden hier außen vor gelassen. Es geht lediglich darum, festzustellen, wie viel Wasser durch die Pumpe laufen kann. Um einen Nettowert zu bestimmen, müssen diese Faktoren berücksichtigt werden, um in der Praxis eine realistische Leistung ermitteln zu können.

Ein Beispiel:

Bei deiner Kartuschenfilteranlage wird vom Hersteller eine Bruttoleistung von 2.006 Liter pro Stunde angegeben. Das ist die Durchlaufmenge ohne jegliche zusätzliche Einflussfaktoren. In der Praxis bekommst du aber mit der gleichen Pumpe realistische 1.700 Liter pro Stunde. Dein Pool hat in unserem Beispiel die Maße von 400 x 200 x 122 cm - der Wasserinhalt beträgt ca. 8.418 Liter Berechnung: 8.418 Liter : 4 = 2.104,5 l/h - Deine Filterkartuschenpumpe sollte also mindestens 2.104,5 Liter Durchlauf pro Stunde netto leisten können. Deine Kartuschenfilteranlage ist in unserem Beispiel unterdimensioniert. Bei einem Pool dieser Größe empfehlen wir eine Nettoleistung von 2,2m³/h oder mehr. Unter den Intex Filteranlagen wäre die Kartuschenfilteranlage 638G mit ihren 2,7m³/h netto ideal. Sie würde mit den Wassermassen gut zurechtkommen und zusätzliche benötigtes Poolequipment wie einen Pool-Skimmer mühelos gleichzeitig betreiben können.

Außerdem wichtig zur richtigen Konfektionierung

Um die Kartuschenfilteranlage korrekt zu konfektionieren, müssen weitere Bedingungen erfüllt sein. Beispielsweise ist die korrekte Einstellung der Pooldesinfektion (Bsp: Mittels Chlortabletten und Dosierschwimmer) sowie ein gelegentliches Auswaschen und Wechseln der Filterkartusche Voraussetzung. Wenn das berücksichtigt wird, hat man in 99% der Fälle keine Probleme! Tipp: Unser Ratgeber "Pool Wasserpflege: Alles, was du wissen musst" ist ideal für Einsteiger und Fortgeschrittene, um beste Ergebnisse bei der Poolpflege zu erreichen.

Vorteile der Kartuschenfilteranlage

• Wie bereits angesprochen, führt der Einsatz des Papierfilters zu einem geringen Widerstand. Das resultiert in einem geringeren Stromverbrauch als beispielsweise bei einem Sandfilter. Ein klarer Vorteil, wenn die Stromrechnung aufgrund dessen niedriger ausfällt.

• Bei einer Kartuschenfilteranlage hast du bei den Modellen unter 100 Watt quasi keine Lautstärkeprobleme. Normal sind 36-44dB, was äußerst leise ist.

• Ein weiterer Vorteil ist, dass durch das Auswaschen und Auswechseln der Kartuschenfilter keine Rückspülung durchgeführt werden muss. Das spart eine enorme Menge an Wasser, die durch das Rückspülen von Filtersand verbraucht werden würde.

Laufzeiten einer Kartuschenfilteranlage

Grundsätzlich können wir dir folgende Faustformel bezüglich der Pumpenlaufzeit mit auf den Weg geben. Außentemperatur : 2 = Pumpenlaufzeit Eventuell ist es dir möglich, die Laufzeiten mit einer externen Zeitschaltuhr zu regeln. Bei höherer Belastung in der Pollenzeit, durch Staubbelastung aufgrund einer naheliegenden Baustelle oder bei einer Dauernutzung des Pools, kannst du gerne nochmal 20-30% Zeit hinzuaddieren, um auf der sicheren Seite zu sein.

Fazit zur Kartuschenfilteranlage

Die Kartuschenfilteranlage hat oftmals bei Nutzern einen schlechten Ruf. Doch das liegt nicht in schlechter absoluter Performance an sich, sondern weil sie oftmals von den Herstellern nicht korrekt konfektioniert in ein Set hinzugefügt werden. Die Folge ist, dass die Pumpe unterdimensioniert ist und schlecht bis gar nicht funktioniert. Das ist jedoch kein generelles Problem einer Kartuschenanlage, sondern des Herstellersets. Prüfe vor dem Kauf, ob die Pumpe zu deinem Pool passt und ob sie mit dem Wasservolumen zurechtkommt. Achte dabei auf die Nettoleistung und nicht auf die Bruttoleistung, denn sie ist es, die du in der Praxis benötigst. Im direkten Vergleich zur Sandfilteranlage bringt die Kartuschenfilteranlage durchaus einige Vorteile mit sich. Sie ist günstiger in der Anschaffung, spart Wasser und ist auch um einiges leiser.